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Resolution gegen die Einführung des 5. Grundschuljahres

Freitag, den 10. September 2010 - 12:00 Uhr

RESOLUTION zum 5. Grundschuljahr

Keine Einführung eines 5. Grundschuljahres im Saarland

Der Gemeinderat Nohfelden spricht sich gegen die Einführung des 5. Grundschuljahres als Insellösung aus.

Begründung:

1. Durch die Einführung des 5. Grundschuljahres, wie es derzeit Ansinnen der Landesregierung ist, sind vor allem die Schulstandorte im Grenzgebiet zu Rheinland–Pfalz gefährdet. Für die Gemeinde Nohfelden ist hier der Schulstandort Türkismühle als Gesamtschule bedroht. Viele Schülerinnen und Schüler aus dem benachbarten Rheinland–Pfalz besuchen die Gesamtschule. Auch unterhält man einen guten Kontakt zum Umweltcampus in Neubrücke.

2. Die Einführung des 5. Grundschuljahres würde eine Insellösung bedeuten und das Saarland wäre schulpolitisch isoliert.

3. Schülerinnen und Schüler, die aufgrund beruflicher Weiterentwicklung ihrer Eltern ein Bundesland wechseln müssen, hätten Probleme.

4. Die Unterbringung der 5. Grundschuljahrgänge wäre gerade in der Gemeinde Nohfelden kaum zu lösen, weil durch die letzte Schulreform ein Schulstandort geschlossen werden musste und an den verbleibenden zwei Grundschulstandorten die Kapazitäten schon jetzt erschöpft sind.

5. Eine Unterbringung des 5. Grundschuljahres an der Gesamtschule in Türkismühle wäre nicht zielführend. Eltern und Schüler könnten hierin eine Vorfestlegung sehen. Ein Wechsel an eine andere Schule nach dem 5. Schuljahr, also zwei Schulwechsel innerhalb zweier Schuljahre, würde sich sicherlich nicht positiv auf die schulische Entwicklung der Schüler auswirken.

6. Im Saarland wurde das G8 eingeführt. Bei der Umsetzung des 5. Grundschuljahres würde nun sogar ein G7 daraus werden, auch wenn wie angedacht, das 5. Grundschuljahr eine „gymnasiale Orientierungsstufe“ sein soll.

7. Schülerinnen und Schüler, die ein Gymnasium in Rheinland–Pfalz besuchen möchten (hier v.a. Birkenfeld und Hermeskeil), dürften Schwierigkeiten haben.

8. Die überwiegende Mehrheit der Eltern der Schülerinnen und Schüler spricht sich gegen die Einführung eines 5. Grundschuljahres aus. Unter diesen Voraussetzungen wäre es Unsinn, ein neues Schulsystem zu etablieren, das schon jetzt nicht die Akzeptanz und das Vertrauen der Bevölkerung findet.

Die Resolution wurde vom Gemeinderat einstimmig so angenommen.

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